„Unser Projekt für das Jugend- und Kulturzentrum UFO ging als Sieger aus einem offenen Architekturwettbewerb der Stadtgemeinde Bruneck hervor.
Die Wünsche der Nutzer nach einem offenen und vielfältig nutzbaren Haus und die Vorgaben des Standortes sowie die Topographie verlangten nach besonderen Lösungsansätzen. Einerseits sollten fließende Schwellbereiche zwischen Außen und Innen und eine große Transparenz entstehen, andererseits geschützte Bereiche für unterschiedliche Altersgruppen und Aktivitäten erzeugt werden.
Die Topographie des steil abfallenden Hanges am Waldrand des Kühbergls wurde kaskadenartig im Gebäude fortgeführt. Die vier Ebenen werden durch einen quer durchs Gebäude geschobenen Glaskörper erschlossen und räumlich verbunden. Im Westen öffnet sich das Gebäude und geht auf mehreren Ebenen mit großen Terrassen in das gewachsene Gelände über. Gebäude, Terrassen und Gelände formen eine große Arena, die Rahmen für die Sommerveranstaltungen mit Konzerten, Open-Air-Kino & Sportübertragungen ist.
Wesentlich war uns eine Architektursprache mit Werkstattcharakter, nicht perfekt und mit Brüchen versehen, die Jugendlichen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden nahe kommt und keine heile und perfekte „Welt“ vorspielt. Entwicklungen, Umgestaltungen und Neuentwicklungen sollten möglich sein und gefördert werden.
Das UFO steht jetzt seit 1999 und hat, wie erwartet, schon einige Umgestaltungen und Erweiterungen erlebt, ist nach wie vor gut besucht, was in erster Linie mit der guten Führung zusammenhängt, aber auch dem zugrunde liegenden Raumkonzept und seiner architektonischen Umsetzung zu verdanken ist.“
aichner_seidl ARCHITEKTEN + Kurt Egger_Mai 2015
Planungsbeginn 1993 // Baubeginn: 1997 // Fertigstellung 1999 // Gesamtvolumen 6.685 m³
Planung & Bauleitung: aichner_seidl ARCHITEKTEN + Kurt Egger
Künstlerische Interventionen: Wettbewerb für Jugendliche „Spannung, Bewegung, Widerstand“
Fotos: Hermann Maria Gasser, Bruneck